Taekwondo ist vor allem eine Kampfkunst, bei dem Arme und Beine mittels Schlägen und
Tritten zur Abwehr und für den Angriff eingesetzt werden.
Taekwondo setzt sich aus drei altkoreanischen Wörtern zusammen:
Tae - steht für die Beintechniken.
Kwon - steht für die Handtechniken.
Do - steht für den Weg. (Kennzeichnet den körperlichen und geistigen Reifeprozess und das Verständnis)
Während der Ausübung des Taekwondo wird der Körper gekräftigt, er wird geschmeidig,
elastisch und stark. Neben dem körperlichen Wohlbefinden stellt sich eine geistige positive
Haltung ein. Es vollzieht sich ein geistiger Prozess, der scheinbar im Gegensatz zu dieser
doch brutalen Kriegskunst steht. Sind jedoch die erlernten Kenntnisse in der Hand eines Könners, können sie zu einem tödliches Instrument werden! Nichtsdestotrotz ist es der langen, harten Schule des Taekwondo
zuzuschreiben, dass so gut wie keine Schläger und Rüpel aus dem Lager der Taekwondo Schüler
kommen.
Taekwondo schult also gleichermaßen Körper und Geist. Bereits die anfängliche Übung der
Grundtechniken erhöht die Ausdauer und Willenskraft. Ist die Stufe erreicht, merkt der Schüler,
dass nur mit Geduld etwas zu erreichen ist. Der Umgang mit dem Lehrer und den bereits höher
graduierten Schülern lehrt ihn, höflich und bescheiden zu sein, führt aber auch zur Kritik und
Selbstkritik. Man sollte jedoch nie sich selber, sowie den Gegner überschätzen, als auch unterschätzen!
Beim Kämpfen werden Eigenschaften wie Selbstbeherrschung, Ehrbarkeit und Respekt
gefördert. Beim fortdauernden Üben mit den Mitschülern lernt man das Gefühl der Zusammengehörigkeit
kennen. Daraus entwickelt sich Integrität, Treue und Hilfsbereitschaft.
Die Zusammenwirkung dieser Eigenschaften und ihre stetige, gemeinsame Weiterentwicklung wird
mit dem Begriff DO verständlich gemacht. DO vollzieht sich in uns, gibt uns innere Kraft und spiegelt
sich daher auch in unseren Handlungen wieder. Deshalb ist DO eine Weltanschauung, die wir auch
auf unser Privatleben und unsere Arbeit übertragen werden.
Taekwondo ist im übertragenen Sinne also eine Lebensschule, in der wir lernen, uns in der Welt
zurechtzufinden, sie zu verstehen und unser Leben nach Möglichkeit zu verbessern.